Donnerstag, 27. November 2008

Prater/Toboggan

Seit Jahren steht die vielleicht älteste Rutsche der Welt baufällig im Praterwind. Die (oder der) Toboggan ist eine Holzkonstruktion, die nach viel Pflege und Wartung verlangt. Dies wurde in den letzten Jahren offenbar verabsäumt und so musste diese traditionelle Praterinstitution schließen.

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Nun nach dem die letzten warmen Sonnenstrahlen im Novemberregen abgesoffen sind und selbst der letzte Standler im Wurschtlprater die Rollläden versperrt hat, verirren sich nur noch Magistratsarbeiter, orientierungslose Touristen und Trostlosigkeitsgenießer, wie ich einer bin, in den Vergnügungsnabel der Haupstadt.
Und was entdecke ich da diese Woche! Am Toboggan wird gehämmert, geschraubt und geschliffen. Ja, die Stadt Wien hat in der Tat etwas Geld locker gemacht und dieses Stück Vergnügungsgeschichte kann weiterleben.
Ab nächster Saison kann man sich endlich wieder den Hintern an der ungemütlichen Holzrutsche aufscheuern...

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Samstag, 4. Oktober 2008

Bernardgasse / 7. Bezirk

Mitten im Einkaufsbezirk Neubau findet sich abseits von Westbahn, Neubau oder Lerchenfeld eine beispiellos schnörkelfreie Gasse ohne einem einzigen Geschäft und ohne jeglichem Kundenumwerbungsplakat.
Hier schmiegt sich ein unauffälliger Altbau an den anderen, dass es schon wieder nach Aufmerksamkeit schreit...

ein kleiner Tribut an die Bernardgasse

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Mittwoch, 24. September 2008

Dr. Karl Renner Ring / Straßenbahnstation

Der Kronenzeitungsspender verdeckt Faymanns Antlitz...

selbstredende Installation des Alltags

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Freitag, 29. August 2008

...

...schattenfuge macht einen wohlverdienten urlaub und meldet sich ende september wieder...

Dienstag, 19. August 2008

Arsenal

Die schwarzen Flecken auf meiner persönlichen wien-karte im Kopf werden stetig weniger.
Vor Kurzem wagte ich einen Ausflug in ein von mir sehr vernachlässigte Gegend - den zehnten Gemeindebezirk. Mein Plan, ziellos durch die Favoritner Straßen zu schlendern, wurde jedoch von der Anziehungskraft des Funkturms der österreichischen Telekom durchkreuzt. Zu majestätisch stand der Koloss aus Beton in der stechenden Spätnachmittagssonne um meinen Blick abzuwenden; zu verführerisch war der Erkundungsdrang des von mir stets ignorierten Arsenal-Geländes.

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Und es hat sich gelohnt die Grenze hinüber zum dritten Bezirk zu überschreiten.

Im Dunstkreis der Perfektionierung von wiener 'Grind', dem Südbahnhof, und am Ende des durchaus spazierenswerten Schweizer Garten steht der mächtige backsteinerne Gebäudekomplex mit seiner militärischen Vergangenheit und Gegenwart. Die militärischen Belange der Anlage, heute noch vertreten durch eine Kaserne und das Heeresgeschichtliche Museum, waren für mich zwar von geringer Bedeutung, drängten sich aber auf. Das eigentlich faszinierende am Arsenal ist nämlich die Koexistenz diverser Einrichtungen - eine nahezu biotopische Artenvielfalt an Institutionen sozusagen.
Betritt man das Gelände durch das martialische Haupttor steht man schon nach wenigen Metern im großen Hof und somit vor dem (meist durch Werbetafeln in diversen Ubahnhöfen) bekannten Heeresgeschichtlichen Museum. Begrüßt von etwa hundert ausgestellten alten Kriegskanonen und einem alten Militärwagen wandte ich mich nach links um diesen Kriegsschauplatz so schnell als möglich hinter mir zu lassen. Dabei entdeckte ich, gut versteckt hinter einer alten Birke und provisorisch umstellt von Baugittern, noch ein Militärgerät - einen ausgedienten Draken. Viel diskutiert, kommentiert und oft abgebildet steht diese Luftwaffe nun verdreckt und vergessen in dieser unscheinbaren Ecke und wartet auf Gaffer wie mich.

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Hat man danach die Probebühnen des Burgtheaters hinter sich gelassen nimmt die Fußgängerdichte rapide ab und einsame Beschaulichkeit stellt sich ein. Liebevoll ungepflegtes Gebüsch säumt den Wegesrand bis zu einem kleinen traurigen Brunnen der nach Wasser lechzt.

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Hinter dem überraschend ruhigem Hochsicherheitsgelände der Telekom Austria finden sich dann Plattenbauten aus den fünfziger Jahren, die militärisch korrekt als Objekte bezeichnet werden - Und dazwischen! - eine wunderschön restaurierte Kirche im Schatten des phallischen Funkturms.

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Die Wohnmöglichkeiten im Arsenal erschöpfen sich aber nicht in den grauen langweiligen Plattenbauten sondern sind auch in WUK'schen Backsteingebäuden zu finden...

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...mit übergroßen Eingängen,...

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...bewaldeten Innenhöfen...

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...und Blick auf das benachbarte Kasernengelände samt eingemottetem Kriegsgerät.

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Die hereinbrechende Dunkelheit verhinderte leider die komplette Erkundung des Geländes. Vielleicht irgendwann mehr... hier natürlich.

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Freitag, 8. August 2008

Schottenring

Taschenlampen der Marke 'MagLite' gehören seit den Achtziger Jahren zur Grundausstattung von Exekutiv-Organen der ganzen Welt. Die heterogene Nutzbarkeit als mobile Lichtquelle und durchschlagende Prügelwaffe ist das Markenzeichen.
Eine Türe gegenüber der wiener Börse am Schottenring lässt dem (nennen wir es einfach) Kultobjekt nun eine neue Aufgabe zuteil werden - als Türgriff.
Als ob die MagLite nie eine andere Funktion gehabt hätte schmiegt sich die aufgerauhte Metalloberfläche in die Hand des Betätigenden und kann angesichts der Kraftanwendung im Zuge des Öffnens oder Schließens ihre Robustheit beweisen.

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Dienstag, 5. August 2008

Donaukanal / Salztorbrücke

Menschen mit nachlässiger Haltung gegenüber Abfall werden es schon öfters erlebt haben, dass sich aus scheinbar nutzlosem weggeworfenem Müll eine wahre Pracht an Flora und Fauna entwickeln kann. Nicht zu selten sprießen Pilze und erwachen kleine Tierchen aus den gesellschaftlichen Hinterlassenschaften in den Tonnen der Entsorgung.

Am Ufer des Donaukanals, zwischen Flex und Salztorbrücke, scheinen mehrere Tonnen ein ansehnliches tropisches Biotop für Pflanzen jeglicher Art zu sein.
Es ist aber zu bezweifeln, dass diese botanische Pracht dem städtischen Endprodukten entwächst, sondern vermutlich vielmehr einem Menschen mit Sinn fürs Ästhetische zuzuschreiben, der einfach mehr aus den lieblos schimmernden 1100-liter Tonnen machen wollte und ihnen somit eine neuen Nutzen bescherte.

Danke dafür

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Montag, 28. Juli 2008

Skodagasse / Alserstraße

Vor einiger Zeit versuchte die hiesige Hausbesetzerszene wieder einmal ein Stück Stadt zu retten - vergeblich.
Das ehemalige Hotel und Studentenheim an der Ecke Skodagasse/Alserstraße mit dem gewissen Retroflair wird zur Zeit kaltblütig abgerissen und schafft Parkplätze für die angrenzende Privatklinik.
Bis gestern konnten die massiven Betonpfeiler und Aussenwände teilweise dem schweren Gerät noch wiederstehen; dies offenbarte, zumindest kurzfristig, einen Einblick in die alten Gemäuer mit den 70er-jahre Tapeten und die zertrümmerte Silhouette der Aussenfassade bedrohte das vorbeischlendernde Sommer-Gemüt mit Endzeitstimmung.

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Mittlerweile dürfte das Schlachtfeld wieder eine verwechselbare Baustelle sein.

Urbanoides

schattiges wien

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